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Kaputte Schuhe: Neues Leben statt Müllhalde in Afrika

Ein großer Teil der Gesellschaft spendet Alttextilien, um ihnen ein zweites Leben zu ermöglichen. Das Textilrecycling verspricht Großes, doch wo genau landen eigentlich kaputte Schuhe? Und wie viel Nachhaltigkeit steckt in ihrem Verwertungsweg? Ein großer Müllskandal hat gezeigt: Viele kaputte Schuhe landen zusammen mit anderen Alttextilien als Handelsware in Afrika. Dort verkauft man sie auf Märkten weiter – sofern sie sich dazu eignen. Ist das nicht der Fall, landen sie auf Deponien. Schuh um Schuh verschmutzen wir dort die Umwelt, obwohl unsere Absichten löblich waren.

Nun möchte ein Startup-Unternehmen kaputte Schuhe in neue Sneaker verwandeln. Wie das funktionieren soll und welche Möglichkeiten es sonst noch gibt, um dieses Problem zu verringern, erfahren Sie in diesem Artikel.

Kaputte Schuhe: Neues Leben statt Müllhalde in Afrika

So kommen kaputte Schuhe vom Container nach Afrika

Wenn Sie Alttextilien an Sammelstellen abgeben oder in Altkleidercontainer werfen, gehen Sie sehr wahrscheinlich davon aus, dass die Spenden Bedürftigen zugutekommen werden. Das trifft auf einen Teil der Spenden auch zu. Doch nicht immer eignen sich abgetragene Kleider und Schuhe zur weiteren Verwendung im Second-Hand-Bereich – zumindest nicht innerhalb Europas.

Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Dies spiegelt sich auch in der sinkenden Qualität der vertriebenen Textilien und Schuhe. Während man früher ein bis zwei paar gute Schuhe hatte, die gehegt und gepflegt wurden, sind Deutschlands Schuhschränke heute gut gefüllt. Dabei spielen aber vor allem die Optik und Marke eine Rolle. Die Qualität wird immer zweitrangiger. Was nicht mehr gut aussieht, wandert in den Container. Doch was genau passiert dann damit?

Verwertungswege von Schuhen

Unternehmen wie die HISENAJ UG oder karitative Einrichtungen leeren ihre Altkleidercontainer in regelmäßigen Abständen. In Lagern sortieren die Mitarbeiter dann die Kleider- und Textilspenden – und zwar von Hand.

Was besonders gut erhalten und sauber ist, findet auf dem deutschen Second-Hand-Markt oder als Spende ein neues Leben. Artikel, die leichte Mängel aufweisen, aber voll funktionsfähig sind begeben sich dann häufig auf eine lange Reise. In Osteuropa und in Afrika kommen diese Artikel dann als Handelsware zum Einsatz.

Dort verkauft man europäische Altkleider und Schuhe auf Märkten. Was früher ein lukratives und faires Geschäft war, ist heute aber meist nur noch ein Umweg in die illegale Entsorgung:

Die Qualität der gespendeten Artikel ist häufig so schlecht, dass sie auch für wenig Geld nicht mehr den Besitzer wechseln. Also sammelt man kaputte Schuhe, wirft sie auf Lastwägen und schickt sie an ihren letzten Bestimmungsort: die illegale Müllverbrennung oder eine der vielen Deponien Afrikas. Da Sohlengummi und weitere Bestandteile moderner Schuhe nicht verrotten, wachsen die Müllberge Tag um Tag an. Wohin damit? Genau diese Frage hat sich auch ein Journalisten-Team gestellt.

Wie man den Müllskandal aufgedeckt hat

Der Gedanke ist ehrenwert: Man verkauft Artikel, die hierzulande niemand mehr nutzen möchte, an Länder mit einem geringen Pro-Kopf-Einkommen. Dort kann die Bevölkerung sich gegen wenig Geld mit modernen Schuhen eindecken. In der Theorie ist das ein System, das durchaus funktionieren könnte.

Doch wie so häufig gibt es auch hier Abweichungen zwischen Theorie und Praxis. Die Textilflut und die sinkende Qualität von Schuhen sorgt dafür, dass große Teile der Handelsware illegal entsorgt werden. Im Grund verschiebt man dabei also ein hausgemachtes Problem auf einen anderen Kontinent. Anstatt kaputte Schuhe hierzulande sachgemäß zu entsorgen oder sinnvoll zu recyclen, belasten wir die Umwelt andernorts.

Journalisten sind der Sache nachgegangen. Sie wollten wissen, wo kaputte Schuhe wirklich landen. Dazu bauten sie GPS-Tracker in die Schuhsohlen ein und speisten die Artikel auf verschiedenen Entsorgungswegen ins Textilrecycling ein. Das Ergebnis: Die meisten Schuhe landeten in Afrika.

Der Besuch auf einem der größten Märkte Nairobis für Gebrauchtkleider und -schuhe zeigte: Nur ein kleiner Teil davon eignet sich wirklich für die weitere Verwendung. Zerschlissene Kleidung und kaputte Schuhe möchte niemand mehr kaufen. Auf Nachfrage, was damit passiere, durften die Journalisten und Startup-Gründer eine große Deponie besuchen, wo sich kaputte Schuhe aus Europa türmen – so weit das Auge reicht.

Die Fragestellung: Wie lässt sich dieses Problem lösen, der Schuhmüll reduzieren und echtes Schuhrecycling umsetzen?

Die Lösung: Ein Sneaker, der nicht nur aus recycelten Schuhen besteht, sondern auch weiter recycelt werden kann.

Kaputte Schuhe aus Afrika für neue Sneaker

Es war das Ziel des Sneaker-Startups, vorhandene Schuhdeponien als Teil der Lösung zu etablieren. So ging es daran, einen Plan zu entwickeln. Als Grundlage dafür diente das Netzwerk, das man während der Recherchearbeiten in Kenia gebildet hatte. In enger Zusammenarbeit sollten kaputte Schuhe ihrer Sohlen entledigt werden. Nach dem Rücktransport der Sohlen nach Europa sollen die Sohlen geschreddert werden.

Der geschredderte Kunststoff dient dann als Hauptbestandteil neuer Schuhsohlen. Auf diese Weise kann man bis zu 25% Gummi einsparen. Für mehr Stabilität sorgt speziell entwickelter Naturkautschuk in Verbindung mit Reisschalenasche. Auf diese Weise muss man keinen klassischen Kunststoff verwenden und kann aktiv Ressourcen einsparen.

Hippe Schuhe für mehr Nachhaltigkeit aus kaputten Schuhen – wie nachhaltig ist das wirklich?

Bei Nachhaltigkeit geht es immer darum, den Lebenszyklus eines Produktes so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Auf diese Weise kann man Ressourcen schonen und Abfallmengen reduzieren.

Bedenkt man, dass die Sohlen der Startup-Sneaker lediglich zu 25% aus Recycling-Produkt bestehen, stellt sich die Frage, ob dieses Unterfangen nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Angesichts der Tatsache, dass die verwendeten Schuhsohlen zunächst nach Afrika transportiert und dann wieder zurückgeholt wurden, kann man die Nachhaltigkeit durchaus anzweifeln.

Als Entsorgungsfachbetrieb ordnen wir den Plan des Startups so ein:

Die Idee, kaputte Schuhe aus Afrika als Basis für Recycling-Sneaker zu verwenden, ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Sie zeigt: Echtes Textilrecycling ist möglich, wenn man die entsprechenden Grundlagen schafft. Außerdem sorgt das Aufdecken des Müllskandals möglicherweise dafür, dass man das Problem schon an früherer Stelle anpackt.

Altkleider und kaputte Schuhe vermarkten

Entsorgungsfachbetriebe wie die HISENAJ UG vermarkten einen Teil der Textilspenden weiter, um sie in die Produktion anderer Artikel einschleusen zu können. Ist es möglich, kaputte Schuhe innerhalb Europas für die Herstellung neuer Schuhsohlen zu vertreiben, können Mitarbeiter entsprechend sortieren und lediglich wirklich gut erhaltene Schuhe als Handelsware weitergeben. Auf diese Weise wachsen die Müllberge in Afrika im besten Fall nicht mehr weiter.

Wenn Sie mehr über die weitere Vermarktung von Altkleidern und Schuhen erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen diesen Artikel auf unserem Blog.

Kaputte Schuhe für eine fittere Recyclingbranche

Gutes Recycling scheitert häufig an der Umsetzung. Müllskandale wie der hier erwähnte sind fürchterlich, steigern aber das Bewusstsein von Verbrauchern, Entsorgern und Unternehmen. Der Plan der erwähnten Startups mag im Moment vielleicht wie ein Tropfen auf dem heißen Stein erscheinen, bietet aber viel Potenzial für mehr. Uns als Entsorgungsfachbetrieb freut das, denn wir wissen:

Nur so können wir Alttextilien zukünftig noch zielgerichteter weitervermarkten. Sie als Verbraucher können uns dabei helfen, die HISENAJ Unternehmensphilosophie auf ein neues Level zu heben, indem Sie beim Spenden darauf achten, möglichst gut erhaltene und saubere Artikel in den Altkleidercontainer zu werfen. Auf diese Weise können unsere Mitarbeiter Ihre Spenden besser sichten und dem besten Verwertungsweg zuführen.

Wenn sogar kaputte Schuhe jetzt ein neues Leben erhalten können, sind wir auf einem guten Weg, die Textilflut in etwas Nachhaltiges zu verwandelt.

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